Cum-Ex: Verteidigerlinie formiert sich. Dr. Schaffelhuber (Allen & Overy-Partner) wechselt die Seiten und wird Mitgründer einer „Cum-Ex“-Kanzlei

Die neugegründete Anwaltskanzlei (Sitz in Luxemburg) wird vor allem mit der Durchsetzung von Steuererstattungsansprüche aus Cum-Ex-Transaktionen beschäftigt sein – wer noch zum Team gehören wird ist bisher unbekannt. Geplant ist wohl zudem die Gründung eines Fonds, der sich um die Finanzierung der zukünftigen Prozesse (notfalls bis zum EuGH) kümmern soll. Dr. Schaffelhuber selbst glaubt, dass noch erheblicher Klärungsbedarf bei Cum-Ex-Transaktionen / Cum-Cum-Transaktionen besteht und derzeit massives staatliches Unrecht geschehe. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Dr. Schaffelhuber 2007 zu Dewey & LeBoeuf wechselte, wo seinerzeit auch der bekannteste deutsche Cum-Ex-Berater, Dr. Hanno Berger, aktiv war.

Kanzleiinterner Disput über Rechtsauffassung

Hintergrund des Ausstiegs ist wahrscheinlich, dass die Rechtsauffassung Dr. Schaffelhubers zum Thema Cum-Ex und die Haltung von Allen&Overy hierzu (insbesondere Dr. Breuninger) nicht länger vereinbar sind und es für ihn heftigen Gegenwind gab. So steht Allen&Overy bereits seit längerer Zeit an der Seite der Hypovereinsbank, die sich um Aufarbeitung der umstrittenen Cum-Ex-Transaktionen bemüht (u.a Haftungsansprüche gegen drei Ex-Vorstände). Die Hypovereinsbank selbst ist Hauptgesellschafterin der Maple Bank, die wegen Rückforderungen des Finanzamtes aus Cum-Ex-Transkationen inzwischen insolvent ist.

Quelle: http://www.juve.de/nachrichten/namenundnachrichten/2017/09/ploetzliches-ausscheiden-cum-ex-unterstuetzung-befoerdert-allen-overy-partner-ins-abseits